Geschichte Teil 1

Die evangelische Kirchengemeinde Leutershausen an der Bergstraße

Seit alters her ist der massive Turm der evangelischen Kirche ein Wahrzeichen von Leutershausen. Seit etwa einem halben Jahrtausend grüßt er von einem Hügel des Vorgebirges des Odenwaldes in die Rheinebene hinaus. Wie stolz mag er ausgeschaut haben, als er noch sein hohes, spitzes, gotisches Dach trug.
Auf diesem Kirchhügel stand schon vor mehr als 1000 Jahren eine Kirche. Die erste Erwähnung einer Kirche stammt aus dem Jahre 877 im Lorscher Codex. Wie diese erste Kirche ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Die Quellen schweigen bisher. Eine ihrer Nachfolgerinnen stand bis zum Jahre 1780. Sie wurde zusammen mit dem Turm im 14. Jahrhundert erbaut.
Heute noch erinnert das Hirschberger Wappen an ihre Erbauer. In der Reformationszeit wurde sie evangelisch. Sie war im gotischen Stil erbaut, war dreischiffig und besaß einen geräumigen Chor, der durch drei Triumphbogen mit dem Schiff verbunden war. Baupflichtig bis ins 19. Jahrhundert hinein waren die jeweiligen Ortsherren als Nachfolger der Hirschberger, zuletzt die Grafen von Wiser. Seither hat die evang. Kirchengemeinde die alleinige Baupflicht.
1705, bei der Pfälzer Kirchenteilung, fiel sie den Reformierten zu. Der Chor wurde durch einen Vertrag den Katholiken überlassen. Er wurde durch eine Mauer vom Schiff getrennt. Infolge von Zwistigkeiten über die Baupflicht verfiel die Kirche immer mehr.
1756 warf ein schwerer Sturm das Dach vom Turm herab, so dass dieser bis zum Jahr 1812 ohne Dach stand. Erst dann erhielt er das heutige Dach.
1780 wurde die Kirche vollständig abgebrochen, und eine neue erstellt jedoch ohne Chor, da die Katholiken sich 1752 eine Kirche beim Schloss erbaut hatten.
1814 wurde die Kirche nach Osten erweitert, 1898 der Chor angebaut und eine vollständige Renovierung durchgeführt.
Weitere Renovierungen waren 1935, 1973 und Anfang der 90er des letzen Jahrhunderts. Bei der Renovierung 1973 erhielt die Kirche ein neues Gestühl und einen neuen Fußboden. Anfang bis ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden außerdem der Turm, und das Kirchenschiff Außen komplett instand gesetzt. Des weiteren baute man ein neuen Heizung ein und Renoviert Anfang des Jahrzehnts die Orgel.
Der Turm beherbergt 5 Glocken, deren älteste 1812 in Frankfurt a. M. gegossen wurde. Im 1. Weltkrieg mussten 2, im 2.Weltkrieg drei Glocken abgegeben werden. Die Kirchengemeinde konnte 1950 ein neues, vierstimmiges Geläute anschaffen.
Im Jahre 1995 kam mit Frau Sigrid Zweygart-Pérez die erste Frau als Pfarrerin nach Leutershausen.

histo_01 histo_02 histo_03 histo_04 histo_05 histo_06

Kommentare sind geschlossen.